Wer und was steckt hinter SCARS?

Hi, ich bin Gina, das Gesicht hinter diesem Projekt

Ich bin selbständige Fotografin aus Hamburg und Mama von zwei süßen, lebhaften Jungs. Und genau diese Kombination ist der Ursprung für SCARS.

 

Die Idee zu dem Projekt entstand im Herbst 2018, einem Jahr, welches mich sehr erschüttert und geprägt hat. Denn in diesem Jahr entstand eine Narbe, die so tief ging, wie keine bisherige zuvor. Die körperliche Narbe befindet sich jedoch nicht an meinem, sondern an dem Körper meines Sohnes. Ich hingegen trage eine Narbe, die unsichtbar ist und nur für mich zu spüren.

 

Im Frühjahr 2018, mein Sohn war gerade ein Jahr alt, hatte er einen Unfall, der sehr banal klingt, jedoch weitreichende Folgen für uns hatte. Als ich ihn ein paar Sekunden aus den Augen ließ, zog er an einem Teller mit heißem Grießbrei, und übergoss damit sein Gesicht und seinen Oberkörper. Aus einer Sekunde Unachtsamkeit und einem unfassbaren Schreckensmoment, folgte eine Hauttransplantation und diverse OPs mit Vollnarkosen, zwei Wochen Krankenhaus und ein anstrengendes und mühsames Jahr für unseren kleinen Sohn, eingezwängt ein hautenges Kompressionshemd, und permanente Schuldgefühle für mich.


Die tägliche Auseinandersetzung mit der Narbe meines Sohnes und das Gefühl von Schuld und Verantwortung haben dazu geführt, dass ich mich intensiv mit Narben, den Erlebnissen, die zu ihnen geführt haben, und ihrer Bedetung für die Menschen befasst habe. Gedanken, die mich permanente begleiteten waren: „Wird diese Narbe das Leben meines Sohnes beeinflussen? Wird er deswegen gehänselt werden? Wird er sich im Schwimmunterricht mit nacktem Oberkörper schämen? Oder wird sie einfach ein ganz normaler Teil von ihm werden? Inwiefern habe ich, durch meine Unachtsamkeit, einen Einfluss auf sein zukünftiges Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen genommen?“

SCARS ist für mich eine persönliche Auseinandersetzung und Verarbeitung meiner Geschichte. Und gleichzeitig hoffe ich damit anderen Menschen zu helfen, sich der besonderen Bedeutung ihrer Narbe bewusst zu werden, und sie nicht als Makel sondern als Besonderheit und Merkmal für unsere Einzigartigkeit zu betrachten.

Danke, dass du hier bist und durch dein Interesse und vielleicht sogar deine Teilnahme, meinen Weg und dieses Projekt unterstützt!