Heidi | Organspenderin

Heidi Organspenderin Als Heidis Sohn Torben mit 18 Jahren an Nierenversagen erkrankte, kam das unerwartet und war ein Schock für die Familie. Torben kam an die Dialyse und sein Leben, aber auch das seiner Eltern, veränderte sich ruckartig. „Es dauert […]

Heidi

Organspenderin

Als Heidis Sohn Torben mit 18 Jahren an Nierenversagen erkrankte, kam das unerwartet und war ein Schock für die Familie. Torben kam an die Dialyse und sein Leben, aber auch das seiner Eltern, veränderte sich ruckartig.

„Es dauert bis man alles realisiert hat und bis man dann erst einmal so weit ist mitzukriegen, was das jetzt bedeutet. In dem Moment hieß es erst einmal nur, er ist krank und ihm wird jetzt geholfen. Da war erst einmal angesagt: Stärke zeigen und für Torben da sein! Denn für ihn ist natürlich erst einmal eine Welt zusammen gebrochen.“

Als Mutter ist es schwer zu ertragen seinen eigenen Sohn so krank zu sehen. Doch Heidi blieb immer optimistisch und versuchte die positiven Dinge in der Situation zu sehen. „Es ist einfach eine Sache, die man nicht ändern kann und wo man froh ist, dass es eben medizinische Hilfe gibt. Ansonsten wäre es sein Tod gewesen.“

Nachdem die Dialyse angelaufen und Torben richtig eingestellt war, kam in der Familie sehr schnell das Thema „Lebendspende“ auf. Heidis Mann wurde aus gesundheitlichen Gründen direkt als Spender ausgeschlossen, doch Heidis Voraussetzungen waren gut.
Der Weg von der Entscheidung bis hin zur Spende war lang und mühsam. „Ich habe Imme gedacht, dass das relativ einfach wäre. Ein paar Voruntersuchungen, die ja stattfinden müssen. Aber ich dachte für mich als Mutter müsste das kein Thema sein, wenn es medizinisch passt. Aber man muss da doch einen langen Weg durchlaufen, mit psychologischen Gesprächen und Ethikausschuss.“ Nachdem alle Untersuchungen und Tests positiv ausgefallen waren, spendete Heidi ihrem Sohn eine Niere. Die OP überstand sie sehr gut und auch Torben ging es schnell besser. Das Verhältnis zwischen ihr und Torben änderte sich dadurch nicht. „Wir waren vorher schon sehr eng als Familie. Das ist bis heute so geblieben. Familie steht für uns an erster Stelle. Da gibt es keine Diskussionen oder keine damit verbundenen Forderungen oder Erwartungen.“

Ein Jahr nach der Transplantation hatte Torben eine Abstoßungsreaktion. „Da wurde uns erst einmal bewusst, dass so eine Abstoßung jederzeit passieren kann. Auch wenn die Nierentransplantation schon Jahre her ist. Man verdrängt dann doch immer irgendwie das Risiko.“ Torben erholte sich und auch seine Niere überstand diese erste Abstoßungsreaktion erst einmal unbeschadet. Doch 10 Jahre nach der Transplantation kam die bittere Enttäuschung. Die Niere arbeitete nicht mehr und Ende 2020 musste Torben erneut an die Dialyse. Für Heidi war das ein Schock. „Die Voraussetzungen dafür, dass die Niere lange hält, waren eigentlich die besten die man haben kann. Torben ist jung, er war erst ein Jahr vorher an der Dialyse und es war eine Lebendspende von einer nahen Verwandten.“ Doch auch nach diesem Rückschlag bleibt Heidi optimistisch. „Auch mit Dialyse kann man ein relativ normales Leben führen. Es ist jetzt halt ein Warten auf die nächste Nierentransplantation. Es ist ja nicht so, dass das Thema damit abgeschlossen ist, sondern jetzt geht das Warten halt wieder los.“